Zitat aus dem anthroposophischen Seelenkalender:
„Die Welt, sie drohet zu betäuben
Der Seele eingebor’ne Kraft;
Nun trete du, Erinnerung,
Aus Geistestiefen leuchtend auf
Und stärke mir das Schauen,
Das nur durch Willenskräfte
Sich selbst erhalten kann.“
Gedanken und Fragen zum Wochenspruch:
In dieser Woche geht es um unsere Wahrnehmung. Sie ist nach der dunklen Jahreszeit noch etwas dumpf und wir brauchen manchmal länger, um Eindrücke zu verarbeiten. Vielleicht haben wir manchmal das Gefühl, dass wir dem schnellen Tempo dieser Zeit nicht gerecht werden können. Reagieren wir nur noch, anstatt bewusste Entscheidungen zu treffen? Es besteht die Gefahr, dass wir uns wie betäubt und müde fühlen. Wir unterliegen heute vielen künstlichen Reizen, die es zu verarbeiten gilt. Jedoch auch der Umgang mit natürlichen Impulsen kann uns in dieser Jahreszeit schwer fallen. Das ist völlig normal und wir sind damit nicht allein. Hilfe bei dieser Herausforderung bietet uns die Erinnerung. Wenn wir vergangene Ereignisse nochmal im Geiste erleben, können wir uns an unsere Wünsche, Träume und Leidenschaften erinnern. Wenn wir mit diesen Geschenken in die Welt hinaus gehen und Ereignisse wahrnehmen, stellen wir fest, dass unser Blick klarer wird. Wir sind innerlich stärker und gehen bewusster mit unserer Umwelt und unseren Mitmenschen um. So mancher spricht in diesem Zusammenhang von einer inneren Stärkung oder Erdung. Manchmal kommen wir schneller voran, wenn wir für einen kurzen Moment innehalten und einen Schritt zurücktreten, um einen größeren Überblick zu bekommen.